Auf Kurs in die Zukunft: 140 Jahre Wasserwacht in Deutschland
Am 31. Juli feierte die Wasserwacht in Deutschland ihr 140-jähriges Jubiläum. Gegründet wurde sie am 08. Februar 1883 aufgrund eines Hochwassers der Donau in Regensburg.
Damals wie heute retten die Helferinnen und Helfer Personen aus Flüssen und Seen, kämpfen gegen die Wassermassen und setzen ein Zeichen der Menschlichkeit.
Beim Festakt am Gründungsort kamen mehr als 300 Wasserwachtlerinnen und Wasserwachtler aus ganz Deutschland zusammen, um den Blick in die Zukunft zu richten. Die Wasserwacht wird ausschließlich von Ehrenamtlichen gestemmt. Diese Personen, die sich für die Gesellschaft in ihrer Freizeit einbringen, gilt es gleich zu behandeln. Sei es im Vergleich mit anderen Organisationen oder im Bund-Länder-Vergleich. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt: „Die ehrenamtlichen Kräfte – übrigens aller unserer Gemeinschaften – müssen endlich die gleiche Anerkennung und Wertschätzung erhalten, wie die Ehrenamtlichen des THW und der Feuerwehren: Freistellung vom Arbeitsplatz, Verdienstausfallleistungen an die Arbeitgeber, einen umfassenden sozialversicherungsrechtlichen Schutz und ein Recht zur Freistellung bei Aus- und Fortbildung sowie bei Übungen und Bereitstellungen. Das ist nur fair, wenn man bedenkt, dass die Aufgaben und Einsätze nur durch das freiwillige Engagement der Helferinnen und Helfer möglich ist. Sie widmen einen großen Teil ihrer Freizeit, Wochenenden und Ferien der Wasserwacht des DRK. Dafür gebührt Ihnen Anerkennung und die Helfergleichstellung ist hier ein entscheidender Schritt.“
BRK-Präsidentin Angelika Schorer betonte in ihrem Grußwort: „Die Wasserwacht ist als mitgliedsstärkste Gemeinschaft zu einem unersetzlichen Pfeiler des Bayerischen Roten Kreuzes geworden und steht für die Grundwerte von Engagement, Gemeinschaft und Schutz des Lebens.“ Weiterhin forderte sie: „Die 130.000 Ehrenamtlichen der Wasserwacht Bayern sorgen im Sommer bei Hochbetrieb an bayerischen Gewässern für Sicherheit. Dies bedarf jedoch einer angemessenen Infrastruktur der Wachstationen, die seit Errichtung in den 1960er Jahren in die Jahre gekommen sind. Wir erwarten hohe Kosten in den kommenden Jahren, um die Wachstationen zu renovieren. Für dieses Vorhaben benötigen wir die Unterstützung der Politik.“
Eines der obersten Ziele der Wasserwacht ist die Prävention des Ertrinkungstodes. Dies wird in erster Linie in Form von Schwimmkursen und damit der Schwimmfähigkeit erreicht. Andreas Paatz, Bundesleiter der DRK-Wasserwacht: „Mit Sicherheit am Wasser ist unser Motto und das leben wir. Damit wir auch in Zukunft dafür stehen können, benötigen wir Trainingsflächen in Bädern, um unsere Ehrenamtlichen und Interessierten zu Rettungsschwimmern auszubilden, um Klein und Groß das Schwimmen beizubringen, um einsatzfähig zu bleiben. Die Situation in den Bädern muss dringend geändert werden. Dafür setzten wir uns gemeinsam mit anderen Schwimmsportbetreibenden Verbänden und Badbetreibenden ein. Dafür brauchen wir Unterstützung aus der Gesellschaft und Politik. Damit in Zukunft besonders die heißen Sommermonate für sichere Abkühlung, Erholung und Freude am Wasser stehen und nicht für Angst vor Badeunfällen.“
Nach Pandemie und Energiekrise wird der Rückstau an Nichtschwimmern sukzessive aufgeholt, 1174 Ausbilder Schwimmen der Wasserwacht Bayern halten unermüdlich Kurse ab. „Unsere Ehrenamtlichen geben tagtäglich ihr Bestes, aber es braucht in erster Linie Schwimmbäder. Jedes geschlossene Bad bedeutet weniger Kinder, die sicher schwimmen können. Wir sind froh und dankbar, dass die Staatsregierung ein Förderprogramm auf den Weg bringt und damit die Kommunen bei der Sanierung und beim Bau von den notwendigen Schwimmbädern unterstützt“, so Thomas Huber, Landesvorsitzender der Wasserwacht Bayern.